450 Mountainbiker hatten sich in die Startlisten des 12h Rennens in Külsheim eingetragen, darunter auch Martin Moser, Johannes Osel und Kathrin Gräber, die im 3er Team mixed die ca. 10 Kilometer lange und mit 250 Höhenmetern gespickte Strecke in Angriff genommen haben.

Anreise am Freitag, Strecke checken, Startnummern holen, beim Italiener Essen gehen und bei Zeiten ins Bett. So sah unsere Vorbereitung tags zuvor aus. Am nächsten Tag dann fast Ausschlafen, Lager beziehen, Fotos schießen und auf den Start warten. Um 9 Uhr wurden die ersten Fahrer auf eine kurze Einführungsrunde und anschließend auf die Rennstrecke geschickt. 12 Stunden lang war der Truppenübungsplatz in Külsheim nun Schauplatz höchsten MTB Sports.

Die Strecke wartete für die Fahrer mit Panzerhügeln inkl. Sprungübungen mit dem Bike, schnellen Schotterabfahrten, knackigen Anstiegen, harten Wiesenstrecken und zahlreichen Trails auf und verlangte höchste Konzentration. Wir entschieden uns von vornherein für die 1-Runden-Taktik, bei der nach jeder Runde jeweils auf den nächsten Fahrer gewechselt wird. Auf der Strecke wurden wir von den zahlreichen Zuschauern, ob trommelnd (danke an die Trommlergruppe, die dort in der Hitze den ganzen Tag verbrachte), schreiend oder klatschend, ordentlich angefeuert.

 

         12h Külsheim Start      12h Külsheim Panzerhügel      12h Külsheim Zeltlager                          

Es lief von Anfang an rund und wir konnten mit konstanten Rundenzeiten, die je nach Fahrer zwischen ca. 25 min und 28 min betrugen, bis auf die vorderen Platzierungen auffahren. Das große Starterfeld zog sich im Verlauf des Rennens weit auseinander und so war es nicht leicht, zwischen den ganzen Team- und Einzelfahrern die Konkurrenz im 3er-Team mixed auszumachen. Eigentlich wollten wir das zunächst auch gar nicht, sondern einfach nur unser Ding fahren und schauen, was dabei herauskommt. Und so ganz nebenbei motivierende Zuschauer erleben und perfekte Verpflegung genießen (es gab die wohlverdiente Brühe, magenfreundliche Nudeln, Schmalzbrote, Kuchen, Obst, Tee, Iso etc. rund um die Uhr, Fazit: sehr lecker). Das mit dem „eigentlich“ ist aber so eine Sache, denn man kann als Racer eben doch nicht nur ein bisschen Mountainbike im Cross-Country Rennmodus fahren ohne auf die Konkurrenz zu schauen, schon gar nicht, wenn wir als Team so super funktionieren.

Der Veranstalter sorgte mit Stadiondurchsagen dafür, dass wir uns das doch besser noch einmal überlegen sollten. Und die klangen dann so „… von den Fichtelgebirgsracern auf Platz 1“, in der nächsten Runde dann aber die Durchsage „… Platz 2“. Was war da los?  Ein Blick auf die Liveergebnisse zeigte, dass  die Taktik des folgenden Teams zunächst eine 2-Runden-Strategie aufwies und aufgrund der unterschiedlichen Rundenzeiten so ständige Positionswechsel zustande kamen. Die Abstände waren bis zum Ende äußerst knapp, mal 7 min, mal 4 min vorne. Als die letzten drei Runden anstanden wurde durchgerechnet. „Schaffen wir noch ganze 3 Runden bis zu den vollen 12 Stunden?“ Das war nur dann der Fall, wenn jeder noch einmal alles gibt und nahezu Rundenzeiten im Durchschnitt von 27 Minuten fährt. Nach etwas mehr als 10,5 Stunden kein leichtes Unterfangen, aber mit dem immer noch ganz hoch im Rennen stehenden Spaßfaktor eine lösbare Aufgabe. Und eine weitere Frage war in den Köpfen. „Können wir die bis dahin Zweitplatzierten mit dieser Strategie auf Distanz halten?“

Es wurde alles auf eine Karte gesetzt und jeder bekam noch einmal seinen Einsatz auf der 10 Kilometer Runde, bei der mittlerweile die beste Linienführung, jeder Stein, jede Wurzel und jedes Loch in der Wiese bekannt war und die Zuschauer immer noch die Fahrer zu Höchstleistungen anfeuerten. Unser Plan ging auf. Jeder konnte nochmals maximale Leistungen abrufen und so fuhr Martin als Schlussfahrer nach 11:57:06 Stunden die insgesamt 27. Runde des Teams zu Ende, was gleichzeitig der Sieg in der Kategorie 3er Team mixed bedeutete. Der Vorsprung auf Platz 2 lediglich 1:10min nach 12 Stunden Rennzeit. Puhhh... geschafft und der Puls der Wartenden (Johannes und Kathrin) im Ziel während der letzten Runde war ebenso renntauglich. Die abschließende Siegerehrung rundete das Gesamtpaket 12 Stunden Rennen in Külsheim, nach einer rundum perfekten Organisation und einer fantastischen Atmosphäre, grandios ab.

Danke Külsheim!!

 

12h Külsheim Johannes  12h Külsheim Wechsel  12h Külsheim Martin

                  12h Külsheim Ziel   12h Külsheim Sieger